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Historische Dokumente und Autographen

Bernhausen, von - Freiherr und Besitzer des Schlosses Haggenwiller (Hagenwil, TG)

Referenz: bernhausen-von-freiherr-und-besitzer-des-schlosses-haggenwiller-hagenwil-tg
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Oben rechts ein Foto vom Wasserschloss Hagenwil (Thurgau).

Schreiben vom 31. März 1676 von Joh. Wilh. von Bernhausen, wohnhaft auf dem Schloss Haggenwiller (Hagenwil TG), an den «Collonel de Salis, Seigneur de Sultsberg» (Johann Rudolf von Salis-Zizers), wohnhaft auf dem Schloss Sulzberg, Gemeide Untereggen (SG), Oberst in königlich französischen Diensten. Er fragt ihn erneut, ob er für einen seiner Söhne eine Stellung in seinem Regiment in französischen Diensten hat. Da er mehrere Söhne habe, die ihm eine finanzielle Belastung seien, bittet er auch, der Herr Oberst möge seinem Sohn etwas Geld und ein Pferd für den weiten Marsch leihen.

Transkription:

Briefumschlag: «Monsieur – Monsieur le Collonel de Saliz, etc. Seig(neu)r de Sultzberg etc. de presant etc.»

Brief: «Datum Haggenweillen [= HAGENWIL, Thurgau] den 31 Marti 1676 etc.

Hoch woledler geborner Herr, deme sey mein schuldwilligste Dienst nechst fröndtlichen Salutation bevor.

Ich habe mich vor edwas Zeiten understandten, den Herrn Obrist(en) mit meinen wenigen Bustoben zu behelligen, ob nun solche mein geringe Briefflein dem seindt attressiert worden hab ich nit einige Nachricht erhalten. Derowegen ersuoche ich meinen Hochgeehrten H. Obristen nochmahlen er wolle meinen Sohn laßen reccomenttiert sein, und Ihne wo müglich zu einer Chargen helffen befürdteren, damiter sich auch desto besser möge seinem Gstandt gemähß verhalten. Ich wolte gern mein Müglihkheit erzeigen, allein habe ich dero Söhn noch mehr die mich alle zimlich kösten. Bitte also den Herrn Obristen er wolle ihme mit edwas Gelts nach seiner höchsten Nothdurfft verhilfflich sein, auch so er wegen Weithe des Marchs nit woll khöndte fordt khomen zu einem Pferdtlein verhilfflich sein, welches dem H. Obristen alles ordentlich solle widerum bezahlt werdten. Im Überigen wünschen wir dem H. Obristen alle weidere glüchliche Prosperitet, guotte Gesundtheit und alles das was er selbsten desiterieret. Befilh mich auch dann zu seinen weidteren Gunsten. Hiemit göttlichen Protection woll entpfellente. In Eyll.

Meines hochgeehrten Herrn Obristen schuldwilligster Diener 

Jo(hann) Wilhelm von Bernhausen»

Bernhausen, von. Aus Bayern, südl. von Stuttgart, stammendes Geschlecht, das sich nach dem Burg- und Dorfbrand von 1449 u.a. im Breisgau niederliess, von wo Wilhelm I. in die Bodenseegegend und durch Heirat mit Ursula Payer 1504 in den Besitz von Burg und Herrschaft Hagenwil - mit Moos, Auen- und Hefenhofen kam. 1684 ging Hagenwil durch Verkauf an die Abtei St. Gallen. Durch seine Ehe mit Maria Kleophea von Helmsdorf erlangte Wilhelm II. (gestorben 1555) 1535 Schloss und Herrschaft Eppishausen (ab 1556 mit den Vogteien Engishofen, Biessenhofen und Schocherswil), die bis 1698 in Familienbesitz blieben. Die Bernhausen amteten u.a. als Obervögte in Güttingen und Bischofszell sowie als Verwalter anderer Gerichtsherrschaften. 

Salis, Johann Rudolf von, geboren um 1620, gestorben 6.10.1690 Zizers, kath., von Zizers und Solothurn. Sohn des Rudolf Andreas und der Hortensia von Salis-Grüsch. Einige Jahre Page in Diensten des Erzbischofs von Köln und des Prinzen Ferdinand von Bayern. Militärische Karriere in französischen Diensten: 1641 Leutnant, 1649 Hauptmann in der Schweizergarde, 1660 Inhaber einer Kompanie, 1672-90 eines Regimentes, 1674 Brigadier der Infanterie, 1688 Maréchal de camp. 1690 Teilnahme an der Schlacht in Fleurus. 1666 Kauf des Schlosses Sulzberg (Gem. Untereggen, SG). 1670-72 und 1680-87 Umbau des Unteren Schlosses in Zizers. Freiherr.

 

Grösse und Beschaffenheit des Dokuments: 20x16 cm, Papier.