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Historische Dokumente und Autographen

Bürgermeister und Rat von Schaffhausen - Attestatum betr. Ritter Ulrich von Waldkirch, gestorben in der Schlacht von Näfels (1388)

Referenz: burgermeister-und-rat-von-schaffhausen-attestatum-betr-ritter-ulrich-von-waldkirch-gestorben-in-der-schlacht-von-nafels-138
Referenz: burgermeister-und-rat-von-schaffhausen-attestatum-betr-ritter-ulrich-von-waldkirch-gestorben-in-der-schlacht-von-nafels-138

Vom Notar Johann Michael Bruno Surauer am 27. September 1769 in München beglaubigte Abschrift eines Dokuments, das am 25. Oktober 1709 vom Bürgermeister und Rat der Stadt Schaffhausen ausgestellt worden war. Besagtes Dokument bestätigte, dass Ulrich von Valdkirch (Waldkirch) im Jahr 1388 im Dienst des Hauses Österreich stehend in der Schlacht von Näfels (Sieg der Eidgenossen gegen die Habsburger) gefallen war.

Herrlicher Stempelabschlag «SIC SOL LUNAQUE LIBRA» und ein hoch geprägtes Papiersiegel.

Transkiption:

«Wür Burgermeister, und Rhat der Stadt Schafhausen urkunden, und bekennen hiemit offentlich, daß Ulrich von Valdkirch neben anderen Rittern, und Edlen, benantlich den von Landegk, und Töronn in Diensten des Erzhaus Öesterreich in der Schlacht bei Näfels in a(nn)o 1388 gewesen, und damals umkommen.

Dahero wir gegenwärttiges Attestatum zu mehrern Gezeugnus mit unser der Stadt Schafhausen gewohnten Secret-Insigl (jedoch uns, und unsern Nachkommen an dem Regiment in allweig ohnnachtheilig) hierauf trucken lassen, als das beschehen den 25t(e)n Octobris des 1709ten Jahrs.

L.S.

Daß gegenwärthige Abschrüfft den in forma authentica bestundten obrigkheitl(ichen) Attestato gleichförmig, und d(as) beygedruckhte Insigl n.. ( ?) seye, bezeuget mein Handtschrifft, Palatinats-Insigl und Notariats-Zeichen. 

München den 27 7bris 1769.

Lit. Johann Michael Bruno Surauer churf(ürs)tl. Hofg(eric)hts Advocat, Comes palatinus, und Notarius aplic(at)us immatriculatur m(anu) p(ro)pria»

Link Wikipedia: Schlacht von Näfels

Geschichte Schaffhausen:

Im Jahre 1330 wurde Schaffhausen von König Ludwig dem Bayer an das Haus Habsburg-Österreich verpfändet. Unter österreichischer Herrschaft wurde jedoch das militärische und finanzielle Potenzial der Bürger derart stark beansprucht, dass die Stadt für längere Zeit in soziale und finanzielle Schwierigkeiten geriet. Am Ende des 14. Jahrhunderts war Schaffhausen massiv verschuldet, die führenden Geschlechter teilweise abgewandert oder wegen der verheerenden Kriege gegen die Eidgenossen ausgestorben. Erst im 15. Jahrhundert konnten verschiedene Rechte der Bürger wieder zurückgewonnen werden. Am 1. Juni 1454 kam es zu einem ersten offiziellen Bündnis zwischen Schaffhausen und den eidgenössischen Orten Zürich, Bern, Luzern, Zug, Glarus und Schwyz. Das Bündnis wurde auf 25 Jahre geschlossen und war der erste Schritt zum ewigen Bund. Aus Angst vor den eidgenössischen Truppen zogen die Habsburger aus der Gegend um Schaffhausen ab. Am 10. August 1501 wurde Schaffhausen als zwölfter Ort vollwertiges Mitglied im Bund der Eidgenossen. 1513 trat noch Appenzell der Eidgenossenschaft bei. Diese Dreizehn Alten Orte bildeten bis 1798 (Beginn der Helvetik) die Alte Eidgenossenschaft. Im Jahre 1798 brach der alte Obrigkeitsstaat zusammen. Schaffhausen, zeitweilig Treffpunkt fremder Heere und Kriegsschauplatz, musste manche Prüfung über sich ergehen lassen. Die Regenerationsverfassung von 1831 brach die Vorrechte der städtischen Bürgerschaft. Mit der Ausscheidung des Staats- und Stadtguts entstand die Gemeinde Schaffhausen mit eigenem Verwaltungsapparat. Die Gemeinden der Landschaft wurden selbständig. Darüber stand nun neu die Kantonsregierung. Gleichsam symbolisch drückte sich auch äusserlich diese Umwandlung aus, indem jetzt der Rahmen der Stadt gesprengt wurde: die Mauern und zahlreiche Türme und Tore fielen. Die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts war für die junge Stadtgemeinde überschattet von wirtschaftlicher Not und Depression. Die Aufhebung der Schifffahrtsvorrechte auf dem Rhein und der Beitritt Badens zum deutschen Zollverein beschleunigten den Niedergang, der mit dem gleichzeitigen Anstieg der Bevölkerung zur Massenauswanderung führte. Es war das Verdienst tatkräftiger Pioniere wie Heinrich Moser und Friedrich Peyer Im Hof, die durch die Erschliessung der Wasserkräfte des Rheins und den Anschluss Schaffhausens ans Eisenbahnnetz der Stadt blühende Industrien zuführte und Schaffhausen zu einem bedeutenden Industriezentrum machte.

 

Grösse und Beschaffenheit des Dokuments: 34x22 cm, Papier.