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Historische Dokumente und Autographen

Jeton - König Louis XIV - Erneuerung der Allianzverträge mit der Schweiz - 1664

Referenz: jeton-konig-louis-xiv-erneuerung-der-allianzvertrage-mit-der-schweiz-1664
Referenz: jeton-konig-louis-xiv-erneuerung-der-allianzvertrage-mit-der-schweiz-1664

LVD. XIIII. D. G - FR. ET. NAV. REX. (Louis XIV, par la grâce de Dieu, roi de France et de Navarre)

FOEDERE HELVETICO INSTAVRATO - 1664 (Erneuerung der Allianz mit der Schweiz . 1664)

Auf der Vorderseite dieses sehr seltenen und entsprechend kostbaren Jetons ist die Büste des französischen Königs Louis XIV abgebildet. Die Rückseite zeigt in der Mitte einen Altar mit dem Vertrag und links davon König Louis XIV mit seinem Tronfolger (Louis de Bourbon *1661- †1771, dauphin de Viennois) an der Hand und rechts die Bevollmächtigten der Schweiz. Eine Friedenstaube erleuchtet die Szene.

Geschichtlicher Hintergrund:

Trotz der innereidgenössischen Streitigkeiten gelang Frankreich im Jahr 1663 der Abschluss einer Soldallianz mit allen XIII Orten und Zugewandten. Im Austausch gegen die mögliche Werbung von 16'000 Schweizer Söldnern erhalten die eidgenössischen Orte finanzielle Zuwendungen, freien Salz- und Getreidekauf und Zollvergünstigungen. Während der Herrschaft des französischen Königs Ludwig XIV sinkt die Eidgenossenschaft wegen ihrer engen finanziellen, wirtschaftlichen und militärischen Verbindungen mit Frankreich fast in den Status eines französischen Protektorats ab. 

Als Frankreich 1668 die unter eidgenössischem Schutz seit 1522 neutralisierte Freigrafschaft Burgund besetzt, erneuern die Kantone zwar das Defensionale, schreiten aber nicht ein. Im Französisch-Niederländischen Krieg von 1674 erklärte die Tagsatzung die Neutralität der Eidgenossenschaft. Seitdem verfolgte sie den Grundsatz, dass im Söldnerwesen alle kriegführenden Parteien gleichmässig zu begünstigen seien. Nach dem Frieden von Nimwegen erhält Frankreich die Freigrafschaft Burgund und wird so an der gesamten Westgrenze Nachbar der Eidgenossenschaft. In der Folge ging Frankreich aggressiv auch gegen eidgenössische Interessen vor. 1679 liess Ludwig XIV. bei Basel die Festung Hüningen erbauen und 1681 das mit Zürich und Bern verbündete Strassburg annektieren.

Die Aufhebung des Edikts von Nantes 1685 liess die Beziehungen zwischen den reformierten Orten und Frankreich erkalten. Über 60'000 Hugenotten flüchteten in die Eidgenossenschaft und belebten die Industrie neu. Im Pfälzischen Erbfolgekrieg (1688-1697) und im Spanischen Erbfolgekrieg (1701-1714) erlaubten die reformierten Orte deshalb dem Kaiser Karl VI wie auch den Niederlanden die Werbung von Söldnern. Einen Erfolg gegen das Vordringen Frankreichs erzielte Bern im Streit um die Erbfolge im zugewandten Fürstentum Neuenburg, das dem reformierten König Friedrich I von Preussen und nicht dem vom König Ludwig XIV favorisierten Prince Conti zufiel.