print
previous Song play stop next Song

Historische Dokumente und Autographen

Bayer, Georg Wendelin von - Leinwandhändler aus Rorschach (SG)

Referenz: bayer-georg-wendelin-von-leinwandhandler-aus-rorschach-sg

Kaufmannsbrief von Georg Wendelin von Bayer, datiert Rorschach, den 9 Juni 1751.

Transkription:

«Rorschach d(en) 9 Junii 1751.

Hochgeehrte Herren etc.

Zu fert(iger) Beant(wortung) dero 2 ang(elangten) vom 22 et 29 passato habe sie d(ie ?) Spese al Collo N. 364 mit angezeigten f 5 3/4 acreditiret, woevon die Recognition vom dem Freyndt di Chiavenna auch bekommen, daß al P(iet)ro Francesco Cassini di Milano nichts zu fidieren habe vernohmen, dankhendte ihnen vor die guete Information, und anerbiethe hingegen meine schwachen iedoch aufrichtige Diensten woemit nebst cordialer Gegenbegrüessung verharre

Geörg Wendelin v(on) Bayer»

Die Firma der Familie von Bayer war das erfolgreichste und grösste Unternehmen im Leinwandhandel in Rorschach (Kt. St. Gallen) im 18. Jahrhundert. Stammvater war der 1514 in Rorschach erwähnte Schneider Wendelin, der vermutlich aus Biberach (D) kam. Franz Wendelin gründete 1621 das Handelshaus. Um 1650 teilte sich die Familie in ein "oberes" und ein "unteres" Haus. Der ausgedehnte internationale Exporthandel lief v. a. über Genua und Venedig in den Mittelmeerraum. Im 18. Jh. verkörperten die von Bayer in Rorschach eine Art Handelspatriziat und Beamtenaristokratie. Die Familie wurde im Jahre 1717 vom Kaiser Karl VI. in den Adelsstand erhoben. Die von Bayer stellten zahlreiche Inhaber geistlicher und weltlicher Ämter der Fürstabtei St. Gallen, der Fürstbistümer Konstanz und Chur und zudem Offiziere in fremden Diensten. Sie waren Kreditgeber der Fürstäbte und gründeten verschiedene Stiftungen. 1778 erlosch das "untere" Haus. Im 19. und 20. Jh. bestanden Zweige in Oberitalien, Süddeutschland und den USA. 1931 starb die Fam. im Mannesstamm aus.

 

Grösse und Beschaffenheit des Dokuments: 17x21 cm, Papier.