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Historische Dokumente und Autographen

Choiseul, Étienne François de - Franz. Kriegsminister, Colonel Général des Suisses et Grisons

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Bild oben: Choiseul, Étienne François - Franz. Kriegsminister, Herzog von Choiseul-d'Amboise, Generaloberst der Hundertschweizer und Bündner.

Ernennungsurkunde für den Bündner Jean Bernard Minghini, welcher zum Korporal in der Kompanie Paravicini im Schweizer Regiment von Waldner ernannt wird. Das Dokument wurde am 6. Mai 1767 in Versailles ausgestellt und vom Duc de Choiseul als Colonel Général des Suisses et Grisons (Generaloberst der Hundertschweizer und Graubündner) mit Stempelunterschrift beglaubigt.

Link Wikipedia: Étienne-François de Choiseul

Der Colonel général war eine militärische Dienststellung aus der Zeit des Ancien Régime in Frankreich. Es war ein Offizier im Generalsrang oder höher. Der «Colonel général des (Cent-)Suisses et Grisons» war allen Einheiten der Schweizer in der französischen, königlichen Garde (Maison du Roi) vorangestellt.

Die Hundertschweizer (franz. Cent-suisses) war eine aus Schweizer Söldnern gebildete Einheit, die von 1497 bis 1792 bestand und zur Garde (Maison militaire du roi) des Königs von Frankreich gehörte. 1497 schuf Karl VIII. diese Einheit, die jedoch eher eine reine Hofgarde als eine militärische Truppe war. Die Kompanie der Hundertschweizer war am Hof für die Wache im Inneren der königlichen Paläste zuständig und wurde deshalb auch als Innere Garde bezeichnet, im Gegensatz zum Schweizer-Garderegiment, das für den äusseren Dienst zuständig war. Die Schweizergarde bildete zusammen mit den Gardes-Françaises eine Brigade und wechselte sich beim Dienst mit diesen ab. Ihr Platz war der erste Hof des Königsschlosses, die französischen Soldaten zur Rechten, die schweizerischen zur Linken. Das Garderegiment begleitete den König auf allen Reisen und versah seinen Dienst ausserhalb der königlichen Paläste, deshalb auch die Bezeichnung als «Äussere Garde». Im Inneren bildete die Kompanie der Hundertschweizer die Wache.

Der Bestand des Regiments schwankte über die Zeit stark. Bei der Gründung umfasste es acht Kompanien zu 160 Mann (Pfyffer, Luzern; Schorsch, Graubünden; Greder, Solothurn; von Gugelberg, Graubünden; von Planta, Graubünden; Gallati, Glarus; Reding, Schwyz; Hässi, Glarus), bis Mitte des 17. Jahrhunderts wuchs es auf 30 Kompanien an. 1763 wurde es auf 16 Kompanien festgesetzt, eingeteilt in vier Bataillonen. Das Regiment bestand 1792 aus einem Stab und vier Bataillonen sowie einer Artilleriekompanie mit acht Geschützen und hatte eine Sollstärke von 2.416 Mann, die tatsächliche Stärke war auf 1.500 Mann gesunken, da wegen der unsicheren Lage in Frankreich keine neuen Rekruten mehr in der Schweiz angeworben werden konnten. Die Generalkompanie des Regiments hatte einen eigenen Stab und eigene Justiz. 1815 stellte Ludwig XVIII. die Schweizergarde in Stärke von zwei Regimentern als 7. und 8. Regiment der Gardeinfanterie neu auf. 1830 wurde die Schweizergarde endgültig aufgelöst.

 

Grösse und Beschaffenheit des Dokuments: 25x37 cm, Papier.