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Historische Dokumente und Autographen

Franz. Gesetz betreffend der in Brest eingesperrten Soldaten des CH-Reg. de Châteauvieux

Referenz: franz-gesetz-betreffend-der-in-brest-eingesperrten-soldaten-des-ch-reg-de-chateauvieux
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Französischer Gesetzestext (Originaldokument) betreffend der Soldaten des Schweizer Regiments DE CHÂTEAUVIEUX, welche aufgrund einer Meuterei seit September 1790 auf den Galeeren in Brest (F) inhaftiert waren. Mit diesem am 12. Februar 1792 in Kraft getretenen Gesetz, wurden die wenigen (etwa 40 Soldaten) überlebenden Meuterer begnadigt und erlangten im April 1792 die Freiheit. Seit diesem Datum trugen die Jakobiner die rote phrygische Galeerenkappe als Kennzeichen !

Die Meuterei ging unter den Namen «AFFÄRE VON NANCY» in die Geschichtsbücher ein und bezeichnet den vom 5. bis zum 31. August 1790 dauernden Aufstand in der Garnison der französischen Stadt Nancy. Sie steht exemplarisch für den Konflikt zwischen revolutionären Soldaten und konterrevolutionären Offizieren während der Zeit der französischen Revolution.

Die Garnison der Stadt Nancy setzte sich aus drei Regimentern (régiment du Roi, régiment de Mestre-de-Camp Général und régiment suisse Lullin de Châteauvieux) zusammen, deren Soldaten dem örtlichen Jakobinerklub und der Nationalgarde nahe standen. Die von den Soldaten gebildeten Ausschüsse waren mit den Offizieren über Fragen der Soldauszahlung und Verwaltung der Regimentskassen in Konflikt geraten. Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, wurden die Offiziere eingesperrt, darunter auch ein General. Am 18. August 1790 erreichte den Marquis de Bouillé in Metz die Aufforderung der Nationalversammlung und des Marquis de La Fayette, die Meuterei zu beenden. Daraufhin marschierte de Bouillé am 31. August mit 4500 Mann, wovon ein Drittel Nationalgardisten aus Metz waren, nach Nancy.

Zwei Regimenter ergaben sich kampflos, nur das Schweizer Regiment de Châteauvieux war nicht bereit die Waffen niederzulegen. Daraufhin entbrannte ein heftiger Barrikadenkampf. Nach einigen Stunden war das Regiment besiegt und die Meuterer wurden festgenommen. Während der Gefechte wurde auch der Leutnant André Désilles getötet. Er stellte sich zwischen die Meuterer und die Truppen de Bouillés, um ein Blutbad zu verhindern. Dabei soll er sich vor eine Kanone gestellt und gerufen haben: «Ce sont des Français, vos amis et vos frères […]. Le boulet ne parviendra que teint de mon sang». Zu deutsch: «Das sind Franzosen, eure Freunde und Brüder […]. Die Kugel wird nur mit meinem Blut befleckt ankommen».

294 Schweizer nahmen mit Unterstützung französischer Aufständischer an dieser Rebellion teil. 138 wurden ins Gefängnis geworfen und am 4. Sept. 1790 durch den Kriegsrat der Schweizer Regimenter de Castella und de Vigier verurteilt. Der Hauptschuldige «Soret» wurde lebendig gerädert und mit einem Gnadenschuss erlöst. 22 wurden erhängt und 41 zu den Galeeren verurteilt. Quellen sprechen von bis 500 Toten, welche der Aufstand verursachte.

Siehe zu diesem interessanten Thema - das je nach Quelle den Sachverhalt etwas unterschiedlich darstellt wurde - auch den nachfolgenden Link: 1790-die-meuterei-von-nancy-burgenverein-untervaz

 

Grösse und Beschaffenheit des Dokuments: 27x21 cm, Papier.