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Historische Dokumente und Autographen

Marchand, J. B., Regiment «de Reinach». Rückseite Stempel Dept. du Mont-Terrible

Referenz: marchand-j-b-regiment-de-reinach-ruckseite-stempel-dept-du-mont-terrible
Referenz: marchand-j-b-regiment-de-reinach-ruckseite-stempel-dept-du-mont-terrible

Interessanter Taufauszug aus dem Taufregister von St. Ursanne für Johann Baptist Marchand (Marchand du Régt. de Reinach), teilweise in Latein verfasst und unterzeichnet vom Pfarrer Marchand. Beglaubigt in Porrentruy mit zahlreichen Unterschriften. Rückseitig Beglaubigung mit dem relativ seltenen Stempel "DEPARTMENT DU MONT TERRIBLE, REPUBLIQUE FRANCAISE".

Das Regiment de Reinach war ursprünglich im Jahr 1758 als Régiment d'Eptingen gegründet worden. Ab 1783 wurde dieses in das Regiment de Schönau (Schonau) umgewandelt und erhielt 1786 den Namen Regiment de Reinach. Anlässlich der Umgestaltung der französischen Armee während der Revolutionszeit im Jahr 1791 erhielt diese Truppe den Namen "100ème régiment d'infanterie de ligne".

Pruntrut erlebte in der Periode 1575-1608 eine Blütezeit als Fürstbischof Blarer von Wartensee regierte. In diese Zeit fiel u. a. die Renovation und der Ausbau des Schlosses sowie die Gründung des Jesuitenkollegiums. Die Prosperität endete 1618 jäh mit dem Ausbruch des Dreissigjährigen Krieges, während dem Pruntrut mehrmals belagert, besetzt und geplündert wurde.

1792 eroberten französische Truppen die Ajoie. Pruntrut wurde Hauptstadt der von Frankreich abhängigen Raurakischen Republik, bis diese 1793 offiziell Frankreich angegliedert wurde und im Département Mont Terrible aufging. Als Hauptstadt dieses Départements hatte Pruntrut jedoch weiterhin Bedeutung. Erst 1800, als das Dept. Mont Terrible in das Département Haut-Rhin integriert wurde, erfolgte die Degradierung von Pruntrut zum Sitz einer Unterpräfektur. 1815 wurde die Stadt auf Beschluss des Wiener Kongresses dem Kanton Bern als Kompensation für die 1803 «verlorene» Waadt zugesprochen. 

Bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges galt Pruntrut als geistiges Zentrum des Berner Juras und hatte auch mehr Einwohner als Delsberg. Mit der Entwicklung des Strassenverkehrs sank die Bedeutung der Stadt wegen ihrer Randlage in der Schweiz. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts kam es zu immer grösseren Spannungen zwischen dem kleinen katholischen, französischsprachigen und dem grösseren protestantischen, deutschsprachigen Teil des Kantons Bern. Diese führten dazu, dass nach mehreren regionalen und eidgenössischen Abstimmungen am 1. Januar 1979 der französischsprachige Kanton Jura gegründet wurde. Sehr zum Verdruss der in der Ajoie ansässigen Bevölkerung wurde aber Delsberg die Hauptstadt des neuen Kantons.

 

Grösse und Beschaffenheit des Dokuments: 25x20 cm, Papier, 2 papiergedeckte Siegel.