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Historische Dokumente und Autographen

Pfyffer von Heidegg, Alphons - Stadt- und Staatsschreiber, später helvetischer Senator

Referenz: pfyffer-von-heidegg-alphons-stadt-und-staatsschreiber-spater-helvetischer-senator
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Portrait von Alphons Pfyffer. Bild von Schloss Heidegg.

Bescheinigung für den im Regiment de Sonnenberg gestandenen Grenadier Jean Krieger aus Ruswil, unterzeichnet und besiegelt in Luzern am 16. August 1794 von Alphons Pfyffer von Heidegg «chancelier d'état de la ville et république de Lucerne». Das Dokument wurde am 3. Fructidor an 2 de la République une et indivisible (20. August 1794) in Baden vom französischen Botschafter François Barthélémy und vom Botschaftssekretär Alexandre-Léopold-Louis-Narcisse de Marandet (*1770 - †1825; er wurde vom König Louis XVIII im Jahr 1818 zum Baron ernannt) beglaubigt.

Pfyffer von Heidegg, Alphonse, (*1753 - †1822), welcher dem Leodegar'schen Zweig der Luzerner Pfyffer entstammt, begann seine Karriere in der königlichen Schweizergarde in Frankreich, war nach seiner Rückkehr aus Frankreich von 1783 bis 89 Stadtschreiber in Willisau und Staatskanzler in Luzern (1789-98 ), wo er auch als Übersetzer tätig war. In den Perioden 1774-90 und 1807-14 war er Luzerner Grossrat. Ab 1795 war er Mitglied der Helvetischen Gesellschaft und verbreitete revolutionäre Ideen, was ihm 1798 die Ernennung zum Volksrepräsentant und helvetischer Senator einbrachte. Im Zeitraum vom 18.4.1798 bis 29.6.1798 war er Mitglied des helvetischen Direktoriums, ein Amt das er (zusammen mit David Ludwig Bay) auf Druck von Jean-Jacques Rapinat (französischer Regierungskommissärs) jedoch wieder abgeben musste. Pfyffer und Bay wurden durch die frankophileren Peter Ochs und und Johann Rudolf Dolder ersetzt. Von 1799 bis 1801 trat er als Redaktor und Herausgeber des «Freyheitsfreunds» in Erscheinung. Nach dem Staatsstreiche vom 8. August 1800 wurde er Mitglied des «gesetzgebenden Rathes». In dieser Stellung war Pfyffer sehr aktiv im Streit um die Verfassung vom 29. Mai 1801 (Entwurf von Malmaison) beteiligt, indem er energisch für die von der helvetischen Tagsatzung vom 7. September 1801 ausgearbeitete, ganz unitarische Verfassung eintrat. Wiederholt ergriff er in der denkwürdigen Sitzung vom 28. Oktober 1801 für dieselbe das Wort. Mit dieser Episode schließt Pfyffer’s Tätigkeit auf dem Gebiete der eidgenössischen Politik.

 

Grösse und Beschaffenheit des Dokuments: 34x22 cm, Papier. Guterhaltener, papiergedeckter Siegel der Staatskanzlei Luzern sowie ein roter Siegel der République Française.