print
previous Song play stop next Song

Historische Dokumente und Autographen

Dumas, Mathieu - Franz. General, in St. Gallen

Referenz: dumas-mathieu-franz-general-in-st-gallen
Referenz: dumas-mathieu-franz-general-in-st-gallen

Portrait des Generals Mathieu Dumas, gemalt von Louise Adélaide Desnos. Musée de l'Armée, Paris.

Tagesbefehl aus dem französischen Militär-Hauptquartier in St. Gallen, datiert 4 vendémiaire de l'an 9 de la République française une et indivisible (26. Sept. 1800), mit Originalunterschrift von Mathieu Dumas, Général Chef de l'Etat Major der Reservearmee.

Aus dem Text:

«L'Armée est prévenue qu'un conseil de guerre est établi à Berne pour juger tous les prévenues de délits; les généraux en chefs des corps feront en conséquence conduire à Zurich au commandant de cette place, tous les individues qui devront être traduits devant le conseil de guerre; ces de Zurich ils seront conduits à Berne par la Gendarmerie, qui y est établie pour ce service.»

Matthieu Dumas (*1753 - †1837) nahm als Adjutant Rochambeaus an dem Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg teil und organisierte nach seiner Rückkehr nach Frankreich die Pariser Nationalgarde. Nach der Auflösung der gesetzgebenden Versammlung (21. September 1792) fand er eine Freistatt in der Schweiz. Nach der Einsetzung des Direktoriums am 28. Oktober 1795 wurde er in den Rat der Alten gewählt. Da Dumas als Gemäßigter in die Proskription des 18. Fructidor (14. September 1797) verwickelt war, musste er nach Hamburg fliehen. Napoleon rief ihn 1800 zurück und ernannte ihn zum Chef des Generalstabs der Reservearmee, mit der er die Alpen (Grosser St. Bernhard Pass) überstieg und darnach im Hauptquartier in Berne in anderen Schweizer Städten als Chef des Generalstabs tätig war.

Dumas wurde 1802 Staatsrat, 1805 Divisionsgeneral und unter Joseph Bonaparte neapolitanischer Kriegsminister und Großmarschall des Palastes. Er folgte dem König auch nach Spanien und war hier Generaladjutant der kaiserlichen Armee. Der Kaiser rief ihn bald zurück, woraufhin er an dem Feldzug gegen Österreich teilnahm. Am 12. Juli 1809 schloss er den Waffenstillstand von Znaim ab. Am Krieg von 1812 verwaltete Dumas das Amt des Generalintendanten in der Armee. 1813 wurde er mit der Besatzung von Dresden gefangen genommen.

1814 wurde Dumas von Ludwig XVIII. zum Staatsrat ernannt, wurde dann 1822 entlassen. Nachdem er 1827 in die Kammer gewählt worden war, ging er zur Opposition über und gehörte 1830 zu den 221 Deputierten, die durch ihre Veröffentlichung die Julirevolution einleiteten. Nach dem Sturz Karls X. organisierte er unter Ludwig Philipp erneut die Pariser Nationalgarde und wurde zum Befehlshaber aller Nationalgarden von Frankreich ernannt. 1831 erhielt er daraufhin die Würde eines Pairs. In der militärischen Literatur hat er sich durch mehrere Veröffentlichungen einen Namen gemacht. Matthieu Dumas starb fast ganz erblindet am 16. Oktober 1837 in Paris.

 

Grösse und Beschaffenheit des Dokuments: 32x20 cm, Papier, versehen mit sehr dekorativen Papierwasserzeichen (Oval mit Doppelkreis, oben ein Wappen, im Oval die Buchstaben J K mit Verzierung, darüber der Name PRO PATRIA).