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Historische Dokumente und Autographen

Escher, Hans Conrad - "Commissaire du Canton Zürich" / 2. Helvetische Halbbrigade

Referenz: escher-hans-conrad-commissaire-du-canton-zurich-2-helvetische-halbbrigade

Brief vom 20. Mai 1801 des Zürcher Kantonskommissars Hans Conrad Escher an den Hauptmann L. Rossat, der die 4 im Distrikt Elgg liegenden Kompanien des 3. Bataillons kommandiert. Der Zürcher Regierungsstatthalter Ulrich gibt ihm den Auftrag ein Détachement von 30-40 Mann in den Distrikt Wald, Gemeinde Bäretswil zu entsenden um dort als "Exekuzion" * zu dienen.

Hinweis für den Vorphilatelisten: Das Dokument trägt den sehr seltenen Stempel «Commissaire du Canton - Zürich» (Grünewald Nr. 720, Seltenheitsgrad 11), der bei J. J. Winkler ebenfalls mit dem Seltenheitsgrad 11 bewertet wird.* Andreas Grünewald: «Die Helvetische Republik», Band IV Schriftenreihe Schweiz. Postgeschichte.

Transkription:

«Der L. Rossat Hauptmann Commandant der im Distrikt Elgg liegenden 4 Compagnien des 3ten Bataillons der 2ten Helv(etischen) Auxiliar-Brigade ist von dem L(öblichen) Regierungs-Statthalter Ulrich beauftraget, mit einem Detaschement von 30 bis 40 Mann in den Distrikt Wald, Gemeinde Bäretschweil (Bäretswil) zu marschieren, um als Exekussion (*) zu dienen: diejenigen Gemeinden bey welchen sich dieses Detachement ohne Exekuzion aufhalten wird, sind anmit aufgefordert, demselben die nöthige Einquartierung und angemessenen Unterhalt zu geben, worgegen ihnen der Commandant des Detaschements behörige Bons machen wird; ein gleiches hat auch die Gemeinde Bäretschweil zu beobachten, wann nicht das ganze Detaschement zur Exekusion (*) gebraucht ... für einen Theil gewohnte Einquartierung gefordert würde.

Zürich d(en) 20. Maji 1801.

Escher Cantons-Commissair

(Vermerk:) d(en) 25 May in Winterthur angelangt u. das Aff.rt. erhalten.

M. Comité»

* Möglicherweise «Exekution» = militärisches Eintreiben von Steuergeldern.

Ulrich, Johann Konrad (*1761 - †1828) ref., von Zürich. Sohn des Hans Conrad und der Verena Heiz. 1797 heiratet er Cleophea Zeller, Tochter des Heinrich, Seidenfabrikanten. 1782-83 machte er die Ausbildung zum Taubstummenlehrer in Paris bei Abbé Charles Michel de l'Epée. 1786-96 Ausbildner eines taubstummen Mädchens in Genf. 1798 Ernennung zum kant. Erziehungsrat durch das helvetische Direktorium, 1799 zum Unterstatthalter. 1800-02 Regierungsstatthalter, 1802 helvet. Distriktrichter, 1803 Stadtrichter, 1804 Präs. des Stadtgerichts und Bezirksrichter. Ab 1814 Zürcher Oberrichter und Grossrat.

Escher, Hans Conrad (vom Luchs), geboren 8.10.1743 Zürich, gestorben 12.12.1814, Zürich, ref., von Zürich. Sohn des Hans Heinrich, Mitglieds des Grossen Rats von Zürich und Landvogts zu Eglisau und der Anna Margaretha von Meiss. Heiratet 1765 Dorothea Werdmüller von Elgg, Tochter des Johannes, und im Jahr 1786 Elisabetha Rahn, Tochter des Heinrich, Landvogts zu Kyburg und Ratsherrn zu Zürich. 1765 wurde er Sekretär der Reformationskammer, 1767 Mittelrichter am Zürcher Stadtgericht, 1774 Vorsteher der Konstaffel und Mitglied des Grossen Rats von Zürich. 1778-84 Landvogt zu Wädenswil, 1790 Landvogt der Grafschaft Baden, 1796 Obervogt von Küsnacht (ZH). 1804-14 Mitglied des Kleinen Rats. Am 25.6.1814 wurde Escher zum Bürgermeister von Zürich gewählt. Im Militär stieg er vom Hauptmann (1770) bis zum Generalinspektor des Kavalleriekorps (1788) auf.

 

Grösse und Beschaffenheit des Dokuments: 35x21cm, Papier.