print
previous Song play stop next Song

Historische Dokumente und Autographen

Koller, Johann Jakob - Regierungsstatthalter des Kantons Zürich

Referenz: koller-johann-jakob-regierungsstatthalter-des-kantons-zurich
Referenz: koller-johann-jakob-regierungsstatthalter-des-kantons-zurich

Historisch interessantes Dokument. Der Regierungsstatthalter des Kantons Zürich, Johann Jakob Koller, schreibt an die "Bürger Administratoren" der Verwaltungskammer des Kantons Zürich. Er teilte ihnen mit, dass die von den Bürgern Escher (Hans Conrad Escher von der Linth) und Pestaluz (Hans Jakob Pestalozzi) beantragte Entlassung gewährt wird. Koller verlangt von den beiden, dass sie Vorschläge für die Neubesetzung der Posten liefern.

(Die Helvetische Republik befand sich damals rund 2 Monate vor der Auflösung ...)

Transkription:

«ZÜRICH, 27. Dezember 1802.

an die Verwaltungskammer des Kantons Zürich.

Bürger Administratoren!

Durch den in Abschrift beyliegenden Beschluß vom 21sten dies wird den Bürgern Escher, Präsident, und Pestaluz, Mitglied Ihres Collegiums, die von ihnen am 18ten December verlangte Entlaßung ertheilt.

Aus Auftrag der Regierung säume ich nicht, Ihnen diese Verfügung mit der Einladung bekannt zu machen, mir fördersamst die gesezlichen Vorschläge zu Wiederbesezung der erledigten Stellen zukommen zu laßen.

Gruß und Achtung!

Der Regierungs-Stathalter

Koller»

Johann, Jakob Koller (*1757 - †1841), ref., von Zürich. Sohn des Johann Conrad, Chirurgen und Grossweibels, und der Küngold Fäsi. Nach dem Besuch des Carolinums in Zürich unternahm Koller, der sich in Anlehnung an Rousseau «Jean Jacques» nannte, eine längere Bildungsreise in die Westschweiz und nach Italien. 1778-80 studierte er in Rom Rechtswissenschaften. 1781 wurde Koller Ratsprokurator in Zürich und war in der Periode 1802-03 Regierungsstatthalter des Kantons Zürich, später Grossrat (1803-39) und Kantonsfürsprech (1806-31).

Hans Jacob Pestalozzi (*1749 - 1831), Sohn des Johann Heinrich, Seidenhändlers, und der Regula von Orelli. Gymnasium in Zürich, 1770-73 Ausbildung zum Kaufmann in Lyon und Bergamo. Bis 1788 Teilhaber und Kaufmann in der Seidenhandelsfirma seines Bruders Johann Konrad in Zürich und Bergamo. 1788-98 im Kl. Rat von Zürich, 1798-99 Mitglied in der provisorischen Munizipalität, 1799 Deportation nach Basel, 1799-1802 Präs. der Zürcher Gemeindekammer, 1801-03 Mitglied der Verwaltungskammer. Tagsatzungsgesandter. 1803-31 besetzte P. in der Kantonsregierung als Präs. der Finanzkommission und als Mitglied der Diplomat. Kommission (ab 1815 Staatsrat) zwei Schlüsselpositionen. Dem gemässigt konservativen, sehr gebildeten, umsichtigen, aber etwas bedächtigen Politiker P. kann für die Zeit von 1790-1831 eine staatstragende, in Krisenzeiten gar staatserhaltende Rolle zugeschrieben werden.

Link Wikipedia: Hans Conrad Escher (von der Linth)

Grösse und Beschaffenheit des Dokuments: 36x22 cm, Papier.