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Historische Dokumente und Autographen

Masséna - Franz. General und Oberbefehlshaber, in Zürich, an Chabran (franz. General)

Referenz: massena-franz-general-und-oberbefehlshaber-in-zurich-an-chabran-franz-general
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Historisch sehr interessanter Brief aus dem französischen Militärhauptquartier in Zürich, datiert 14 brumaire l'an 8 (5. Nov. 1799) von Oberkommandierenden der Armée du Danube und d'Helvétie André Masséna an den franz. Divisionsgeneral Joseph Chabran.

Transkription:

«Liberté - Egalité - Armée du Danube

MASSENA, Général en Chef

Au général de Division Chabran.

J’ai reçu, mon cher général, toutes vos lettres. Vous pouvez tenir le citoyen Merian aîné tant que vous le jugerez à propos à Huningue; les raisons que vous avez vous autorisent à sa détention. Si le Préfet national vous en écrit encore, tâchez d’éluder sa demande jusque à ce que les 1'600'000 francs soient payés. – Je ne saurais trop vous recommander de tenir la main au prompt et entier payement de l’emprunt il tient au salut de l’armée. Je n’ajouterai rien à ce que je vous ai dit hier pour les subsistances. – Ne vous engagez pas, au nom de dieu, dans une correspondance avec le préfet ou avec les autres autorités qui ne vous donneront que des tracasseries qui n’est nullement fait pour un militaire.

Salut et amitié

Massena»

Übersetzung:

«Freiheit – Gleichheit Donauarmee

Im Hauptquartier Zürich, den 14. Brumaire Jahr VIII der einen und unteilbaren französischen Republik.

MASSENA, kommandierender General (der Armee),

an Divisionsgeneral Chabran.

Ich habe, mein lieber General, all Ihre Briefe erhalten. Sie können den Bürger Merian der ältere solange, wie Sie es für gut erachten, in Hüningue festhalten. Die Gründe, die Sie dafür haben, ermächtigen Sie zu seiner Inhaftierung. Falls Ihnen der Nationalpräfekt noch schreibt, so versuchen Sie seiner Bitte auszuweichen, bis die 1600000 Francs bezahlt sind. Ich kann Ihnen nicht genug empfehlen, über der umgehenden und vollständigen Bezahlung des Darlehens Ihre Hand zu halten. Das Wohlergehen der Armee hängt davon ab. Ich werde dem nichts hinzufügen, was ich Ihnen gestern bezüglich der Verpflegung (Versorgung der Armee) gesagt habe. Beginnen Sie im Namen Gottes keine Korrespondenz mit dem Präfekten oder den anderen Obrigkeiten, die Ihnen nur Scherereien machen werden, und die in keiner Weise für einen Militär geschaffen sind.

Gruß und Freundschaft

Massena»

Link Wikipedia: André Masséna

Link Wikipedia: Joseph Chabran

Andreas Merian (*1742 - †1811), Sohn des Andreas, Pfarrers zu Buus, und der Dorothea Beck. 1771 Margaretha Iselin, Tochter des Johann Lukas. M. studierte Philosophie und Recht an der Univ. Basel; 1764 ist er als juris utriusque candidatus bezeugt. Er wurde 1768 Sekr. der städt. Kanzlei, 1776 Sechser der Zunft zu Rebleuten und 1782 Weinschreiber und Ingrossist (Hypothekenbuchführer). Der Gr. Rat wählte ihn 1783 in einem widerrechtl. Verfahren zum Stadtschreiber und 1790 zum Oberstzunftmeister. Er blieb Standeshaupt bis zu seinem erzwungenen Rücktritt während der Basler Revolution von 1798 und zog sich dann auf sein Landgut in Riehen zurück. 1799-1800 hielten ihn die in die Schweiz eingedrungenen französischen Truppen in politischer Geiselhaft. Nach seiner Freilassung lehnte er die Wahl in die Munizipalität und in die Gemeindekammer ab. 1802 amtierte er während des antihelvet. Putsches in Basel als Präs. der städt. Behörden und reiste als kant. Gesandter an die föderalist. Tagsatzung in Schwyz. Wegen der franz. Intervention flüchtete M. in die bad. Nachbarschaft und kehrte erst nach dem Erlass der Mediationsakte zurück. Der Gr. Rat wählte ihn 1803 und dann wieder 1806 zum Bürgermeister; dieses Amt behielt er bis zu seinem Tod. 1806 war er Landammann der Schweiz.

 

Grösse und Beschaffenheit des Dokuments: 22x18 cm, Papier. Oben links etwas fleckig.