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Historische Dokumente und Autographen

Oudinot, Nicolas Charles - Franz. General, später Marschall, Duc de Reggio, in Lenzburg

Referenz: oudinot-nicolas-charles-franz-general-spater-marschall-duc-de-reggio-in-lenzburg
Referenz: oudinot-nicolas-charles-franz-general-spater-marschall-duc-de-reggio-in-lenzburg

Portrait von Charles Nicolas Oudinot (in Uniform als Marschall), gemalt von Robert Lefèvre.

Bei diesem interessanten Dokument handelt es sich um einen am 16 thermidor l'an 7 (3.8.1799) erlassenen Befehl des Divisionsgenerals der Armée du Danube, Nicolas Charles Oudinot (*1767 - †1847), aus dem Hauptquartier in Lenzburg an den Adjudant-Général Boissier und einen seiner Adjutanten. Gemäss des Befehls des Oberkommandierenden (Masséna) sollen die beiden sich auf direktem Weg und ohne Verzug von Lenzburg (Aargau) nach Sierre (Wallis) begeben. Oudinot schreibt, er habe allen Posten auf der Reiseroute den Befehl erteilt ihnen Pferde zu Verfügung zu stellen und ihnen auf dem Weg keine Verzögerungen zu bereiten. Der Divisionsgeneral und Generalstabchef der Armee, (mit eigenhändiger Unterschrift) Oudinot.

General Oudinot zählte zu den Offiziere der französischen Armee, welche die meisten Kriegsverletzungen erlitten. Von Oudinot sind insgesamt 17 Verletzungen dokumentiert; Allein in der Schweiz wurde er drei mal verwundet. Am 4. Juni 1799 erlitt er bei der Schlacht bei Zürich eine Kugel in die Brust, am 14. August 1799 in Schwyz ein Kugel ins Schulterblatt und am 26. September 1799 bei der zweiten Schlacht bei Zürich nochmals eine Kugel in die Brust.

Oudinot kämpfte mit Auszeichnung in der Schlacht bei Zürich, bei der Verteidigung von Genua, am Mincio und wurde 1800 von Napoleon Bonaparte zum Generalstabschef der Armee von Italien ernannt. 1805 führte Oudinot eine Division Grenadiere bei Wertingen und Austerlitz. Am 16. Februar 1807 schlug er die Russen bei Ostrolenka und kämpfte am 14. Juni bei Friedland mit. Nach dem Tilsiter Frieden wurde Oudinot von Napoleon zum Grafen ernannt.

1808 war Oudinot während des Erfurter Fürstenkongresses Gouverneur von Erfurt. 1809 führte er im Feldzug gegen Österreich die Vorhut, bewährte sich hervorragend bei Wagram und übernahm nach dem Tod Lannes den Befehl über das 2. Korps. Daraufhin wurde er zum Herzog von Reggio und Marschall von Frankreich erhoben. 1812 nahm Oudinot als Chef des 2. Korps am Feldzug in Russland teil. 1813 führte er das 12. Korps, kämpfte bei Bautzen (21. Mai) und wurde am 4. Juni bei Luckau von Bülow geschlagen. Nach dem Waffenstillstand erhielt Oudinot den Befehl über das 4. Korps, mit dem er Berlin einnehmen sollte. Am 23. August erlebte er bei diesem Versuch eine herbe Niederlage gegen Bülow und musste daraufhin den Oberbefehl an Marschall Ney abgeben, mit dem er aber anschließend die Niederlage bei Dennewitz (6. September) erlitt. In der Völkerschlacht bei Leipzig (16. Oktober) kämpfte Oudinot bei Wachau und befehligte dann die Nachhut. 1814 kämpfte er bei Schlacht von Brienne, Champaubert, Bar-sur-Aube und Arcis-sur-Aube.

Nach der Abdankung Napoleons I. schloss sich Oudinot Ludwig XVIII. an, der ihm das Militärgouvernement der Festung Metz anvertraute. Während der Hundert Tage nach Napoleons Rückkehr von Elba zog sich Oudinot nach Montmorency zurück und nahm kein Kommando an. Bei der erneuten Wiederkehr der Bourbonen wurde er zum Befehlshaber der Pariser Nationalgarde ernannt und mit der Würde eines Pairs und Staatsministers ausgestattet. Im Feldzug in Spanien führte Oudinot das 1. Armeekorps, mit dem er in Madrid einzog. Nach der Julirevolution zog er sich ins Privatleben zurück. 1839 ernannte ihn Ludwig Philipp zum Großkanzler der Ehrenlegion und 1842 zum Gouverneur des Invalidenhauses.

Link Wikipedia: Charles Nicolas Oudinot

 

Grösse und Beschaffenheit des Dokuments: 33x22 cm, Papier. Roter Siegelstempel «Général de Division».