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Historische Dokumente und Autographen

Secretan, Jean-Jacques - Intendant der Salzverwaltung von Lausanne

Referenz: secretan-jean-jacques-intendant-der-salzverwaltung-von-lausanne

Bei diesem Helvetik-Brief schreibt der Intendant der Salzverwaltung von Lausanne Jean Ja(c)ques Secretan an den Bürger Jean Ja(c)ques Mercier in Lausanne. Er bedankt sich für seinen Brief und die 3 Rückvergütungen, welchen er gestern erhalten habe. Es handelt sich 3 Beträge von insgesamt 1'800.-- Franken, welche er (Sectretan) den Gebrüder Loscho in Brig gutschreiben werde, sobald die Zahlungen eingegangen sind.

Hinweis für den Vorphilatelisten: Das Dokument verfügt über einen schönen Zierbriefkopf (Grünewald*: Bk-Nr. 16, Seltenheitsgrad 9). *Andreas Grünewald: «Die Helvetische Republik», Band IV Schriftenreihe Schweiz. Postgeschichte.

Die Secretan sind eine Waadtländer Familie von Orny, die dort erstmals 1285 mit Wullyeme erwähnt ist, und die Pfarrer Louis (1412) und Jean (1443-67) hervorbrachte; beide waren auch Chorherren der Prämonstratenserabtei Lac de Joux. Ab 1454 betrieb die Fam. einen Kupferhammer am Nozon. Mitglieder der S. liessen sich wie der an der Reformation beteiligte Kastlan Antoine ( 1581) in Orbe und v.a. in Lausanne nieder, wo sie vor 1466 eingebürgert wurden. Der Notar Henri war in Lausanne 1473-74 Prior oder Gemeindevorsteher (gouverneur). Im 17. Jh. verschwanden die Secretan in Orny. Gesichert ist der Stammbaum ab dem 1527 und 1538 als Lausanner Bürger erw. Kupferschmied Jacques, dem gemeinsamen Vorfahren aller Secretan. Ein Zweig lebte in Vevey und Corsier-sur-Vevey (ausgestorben), ein weiterer 1692 in Saint-Saphorin (Lavaux). Dieser stammte von Nicolas (1540-1613), dem Lehensherrn von Yvonand, Cheyres und Font ab. Die Secretan gingen ab dem 17. Jh. mit den angesehensten Lausanner Familien Eheverbindungen ein. Sie betätigten sich u. a. als Pfarrer, Anwälte und Notare, jedoch kaum im Handel oder im Kriegsdienst. Die Familie stellte fast 20 Professoren an der Akademie und später an der Universität in Lausanne. Zahlreich waren auch die Beamten in der lokalen Verwaltung und die kantonalen Politiker. Mehrere Familienmitglieder schrieben sich ab dem 19. Jh. inoffiziell Secrétan.

 

Grösse und Beschaffenheit des Dokuments: 28x19 cm, Papier.