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Historische Dokumente und Autographen

Turreau de Garambouville, Louis Marie - Franz. Divisionsgeneral, in Zurzach (Aargau)

Referenz: turreau-de-garambouville-louis-marie-franz-divisionsgeneral-in-zurzach-aargau
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Rechts oben das Portrait von Turreau de Garambouville, Louis Marie - Franz. Divisionsgeneral, QG in Zurzach (Aargau). Kommandierte ab 29.6.1799 die Division im Wallis. 

Brief des Divisionsgenerals Marie Louis Turreau (auch genannt «Turreau de Garambouville» oder «Turreau de Linières») vom 13 pluviôse an 8 (2.2.1800). Er schreibt aus Grenoble dem Hauptmann Dreuse, dass er ihn in seinem Hauptquartier als Korrespondenz Offizier beschäftigen wolle. Diesem Schreiben ist eine Bestätigung vom 4.1.1800 der Administration der 83. Infanteriebrigade, der 4. Division der Rheinarmee (rechter Flügel) beigelegt, welche damals in Zurzach (Schweiz) stationiert war. Darin wird u. a. festgehalten, dass der bis zum Übertritt geschuldete Lohn für Hauptmann Dreuse ausbezahlt worden sei.

General Marie Louis Turreau übernahm am 29. Juni 1799 das Kommando der 1. Division der Armée d'Helvétie vom franz. General Charles Antoine Dominique Xantrailles und wurde am 29. November 1799 provisorisch sogar Kommandant der Armee du Danube. Er war damals vor allem im Wallis aktiv, wo er sich wegen seiner dort verübten Greueltaten einen denkbar schlechten Ruf unter der einheimischen Bevölkerung erwarb. Aus militärstrategischen Gründen trieb er den Bau der Simplonstrasse vorantrieb und wollte später das Wallis von der Helvetischen Republik abtrennen. Er erklärte am 23. Januar 1802 den bisherigen helvetischen Regierungsstatthalter Charles Emmanuel de Rivaz für abgesetzt und berief Joseph Louis Pittier zu seinem Nachfolger. Der helvetische Rat protestierte gegen diese Massnahme des Generals, vermochte aber nicht zu verhindern, dass de Rivaz von Pittier mit französischer Unterstützung zunehmend isoliert wurde. Noch im Jahr 1802 wurde das Wallis zur unabhängigen Republik erklärt und 8 Jahre später als «Département du Simplon» Frankreich zugeschlagen. Erst nach dem Wiener Kongress im Jahre 1815 trat das Wallis der Eidgenossenschaft bei.

Marie Louis Turreau machte während der franz. Revolution eine steile Karriere. Im franz. Bürgerkrieg (Guerre de Vendée) kämpfte er im Auftrag des "Wohlfahrtsausschusses» unerbittlich gegen die royalistisch-katholischen Aufständischen der Vendée und benachbarter Departemente. Die ungewöhnlich brutale Bestrafung der Aufständischen, auch unter Anwendung der Sippenhaft, dokumentierte ein Militärbefehl, den General Turreau gegeben haben soll: «[…] il faut exterminer tous les hommes qui ont pris les armes, et frapper avec eux leurs pères, leurs femmes, leurs sœurs et leurs enfants. La Vendée doit n’être qu’un grand cimetière national.»

Der franz. Offizier Gannet berichtete aus Niort am 15 ventôse an 2 über den General Turreau:

«Ich habe das Vergnügen gehabt, den General Turreau zweymal zu Saumür zu sehen, und beyde male war er ganz betrunken. Ich bezeigte darüber meine Verwunderung gegen mehrere Personen, die mit zur Antwort gaben, es wäre so seine Gewohnheit. Er hatte einen gewissen Robert bey sich, einen Stabsoffizier, der den Diktator spielen, und sich ein wichtiges Ansehen geben wollte. . . . Der General Duquesnoy sagt: er habe in seinem Leben keinen Krieg führen sehen, wie man ihn in der Vendée führe; er habe nie gesehen, daß ein Oberbefehlshaber dreißig Stunden von dem Korps der Armee sich entfernt hielt, wie der General Türreau, welcher seine Befehle auf folgende Art ertheilte. Er gab einem seiner Vertrauten weisses Papier mit seiner Unterschrift. Dieser Vertraute hielt sich bey der Armee auf, und füllte das Papier, nach Beschaffenheit der Umstände, so aus, wie es ihm gut dünkte. Während dieser Zeit blieb Türreau beständig zu Nantes, wo es gut versehene Keller gab.»

(Der Bürgerkrieg forderte damals über 200'000 Tote und führte zur gezielten Vernichtung von Siedlungen, Vieh und landwirtschaftlichen Flächen).

Link Wikipedia: Louis Marie Turreau

 

Grösse und Beschaffenheit des kleinen Dokuments mit der Unterschrift von Turreau: 21x17 cm, Papier. Die Beilage der 83. Infanteriebrigade misst: 34x21 cm.