print
previous Song play stop next Song

Historische Dokumente und Autographen

Viollier, Jean Pierre - Kaufmann, Bankier, später Genfer Staatsrat (1814)

Referenz: viollier-jean-pierre-kaufmann-bankier-spater-genfer-staatsrat-1814

Geschäftsbrief datiert 15 vendémiaire an 10 (7. Okt. 1801) mit dem französischen Departementsstempel «99 Geneve»* geschrieben von Jean Pierre Viollier aus Genf an den Kunden Berthaud in Chambery.  

*Département conquis. Der Kanton Genf wurde erst am 19. Mai 1815 in die Schweiz aufgenommen.

Nachdem der französische General Ménard bereits am 18. Januar 1798 mit einem Invasionskorps durch Genf marschierte, veranlasste der franz. Politiker Félix Desportes, als Resident von Frankreich in Genf, dass am 15. April 1798 rund 1500 franz. Truppen unter dem Befehl von General Gérard in die Stadt eindrangen. Unter dem Druck der Bajonette wurde der Generalrat gezwungen, am 26. April 1798 einen Vertrag anzunehmen, der die Einverleibung Genfs in die franz. Republik sanktionierte. Genf wurde der Hauptort des neu gegründeten, französischen Departements Léman (Nr. 99), dem noch die Bezirke Bonneville und Thonon angehörten. Die franz. Gesetze waren ab dem 1. vendémiaire an 7 (22. Sept. 1798) im Departement Léman in Kraft. Am 30. Dezember 1813 marschierte der österreichische General Ferdinand Graf BUBNA von Littitz -an der Spitze einer alliierten Vorhut die Richtung Lion unterwegs war- in Genf ein und besetzte das Gebiet. In der Folge wurde der Postverkehr einige Zeit unter der Aufsicht des Militärs durchgeführt. Der Stadtrat teilte am 3. Januar 1814 mit, dass General Bubna die Korrespondenz mit Frankreich bewillige, unter der Voraussetzung, dass ihm die Briefe offen überreicht würden. Die Genfer Post hatte zudem gewisse Abgaben zu entrichten; so wurde der Ratsherr Jean Pierre Viollier, der Verfasser dieses Briefs, im Mai 1814 gezwungen rund Fr. 7'500.-- an Bubna auszuhändigen.

Jean Pierre Viollier (*1755 - †1818) war Händler und Bankier in Genf und wurde im Jahre 1813 Mitglied der provisorischen Regierung und ein Jahr später Genfer Staatsrat. Er war der Vater von Jean Louis Viollier (*1778 - †1840) , welcher in den Jahren 1815 und 1822 Tagsatzungsabgeordneter wurde.

 

Grösse und Beschaffenheit des Dokuments: 23x19 cm, Papier.