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Historische Dokumente und Autographen

Vonmatt (von Matt) Melchior Joseph Alois von - Statthalter des Kantons Waldstätten

Referenz: vonmatt-von-matt-melchior-joseph-alois-von-statthalter-des-kantons-waldstatten
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Brief aus Schwyz/Zug, datiert 23. August 1799, des Regierungsstatthalters des Kantons Waldstätten Melchior Joseph Alois von MATT an den Distrikts-Statthalter von Sarnen Johann Nikodem von Flüe.

Hinweis für den Vorphilatelisten: Dokument mit schöner Tellvignette im Briefkopf (ähnlich Grünewald*: Bk-Nr. 5, jedoch nicht identisch), Ortsstempel «LUCERN» (Grünewald*: Nr.413a, Seltenheitsgrad 7 und dem handschriftlichen Vermerk: «Reg. Statthalter von Waldstätten» (bei Grünewald* so nicht aufgeführt; somit sehr selten). * Andreas Grünewald: «Die Helvetische Republik», Band IV Schriftenreihe Schweiz. Postgeschichte.

Transkription:

«ZUG, 23. August 1799.

Bürger!

Einliegenden Beschluß des Vollz(ugs) Directoriums welcher die provisorische Art der Beziehung der Unkosten vor Criminalprozeduren bestimmt werdet Ihr an Behörde mittheilen u. auf deßen Folgeleistung wachen.

Rep. Gruß

Der Reg. Statthalter

Vonmatt»

Vonmatt (auch: von MATT), Melchior Joseph Alois von (*1741 - †1808) von Stans. Sohn des Kaspar Anton, Landvogts, und der Maria Josefa Achermann. Heiratet 1774 Elisabeth Wallimann, von Alpnach. 1771 Ratsherr, 1774-75 Landvogt im Bleniotal, 1783-91 Landesfähnrich des Rats, 1788-89 Landvogt in Lugano, 1792-94 Landesstatthalter, 1794 Nidwaldner Landammann, 1796-97 Landvogt in der Riviera, 1798-1800 Regierungsstatthalter des Helvet. Direktoriums im Kt. Waldstätten mit Sitz in Schwyz, 1800-02 Mitglied der Munizipalität Stans. Nach der formellen Annahme der Helvetischen Verfassung durch Nidwalden im Mai 1798 liess sich der patriotisch gesinnte Matt als Repräsentant der neuen Ordnung wählen, die er mit betonter Härte durchzusetzen versuchte. Er geriet dadurch in Konflikt mit der konservativen Bevölkerung, die sich im August und September 1798 zum offenen Widerstand erhob.

Flüe, Johann Nikodem von (*1734 - †1823, von Sachseln. Sohn des Johann Wolfgang von Flüe und der Marie Regina Wirz. Studien in Muri und Luzern. Bereits 1748 wurde er Unterleutnant in der französischen Halbkompanie seines Cousins Johann Peter, 1750 Oberleutnant, 1754 bis ca. 1770 Hauptmann, 1763-68 Eigentümer einer Kompanie. 1754 Obwaldner Ratsherr und 1755 Major der Obwaldner Hilfstruppen für Uri im Kampf gegen die Leventiner. Weiterhin jedes zweite Jahr in französischen Diensten (1756-59 auf Korsika, 1760-62 Feldzug in Deutschland, Ritter des St.-Ludwigs-Ordens). 1760 Obwaldner Landesfähnrich, ab 1771 öfter Tagsatzungsgesandter und 1772-96 alle vier Jahre Landammann. 1774-76 und 1790-92 Landvogt im Thurgau. 1783-98 Pannerherr von Ob- und Nidwalden. Nach 1798 übernahm Flüe verschiedene Ämter (1. Statthalter des Distrikts Sarnen, 1798-1803 Obereinnehmer des Kt. Waldstätten, 1801 Abgeordneter an die helvet. Tagsatzung in Bern), weshalb er ab 1803, nach dem Zusammenbruch der Helvetischen Republik, in Obwalden seine politische Karriere nicht mehr fortsetzen konnte.

 

Grösse und Beschaffenheit des Dokuments: 35x22 cm, Papier.