print
previous Song play stop next Song

Historische Dokumente und Autographen

Vonmatt (von Matt), Melchior Joseph Aloys - Regierungsstatthalter des Kantons Waldstätten

Referenz: vonmatt-von-matt-melchior-joseph-aloys-regierungsstatthalter-des-kantons-waldstatten
Referenz: vonmatt-von-matt-melchior-joseph-aloys-regierungsstatthalter-des-kantons-waldstatten

Brief, datiert 15.11.1798, des Regierungsstatthalters des Kantons Waldstätten Vonmatt an den Bürger von Flüe, District-Statthalters in Sarnen. 

Hinweis für den Vorphilatelisten: Ortsstempel «LUCFRN» (Grünewald Nr. 413c/ Seltenheitsgrad 7. Vignette des Regierungs-Statthalters auf Brief-Vorderseite (Grünewald* Nr. 496, Seltenheitsgrad 9). Siehe auch Grünewald* Seite 88. *Andreas Grünewald: «Die Helvetische Republik», Band IV Schriftenreihe Schweiz. Postgeschichte.

Transkription:

«An Bürger Distrikts-Statthalter von Sarnen zu Sarnen

Regierungs-Statthalter vom Kanton Waldstatten

Etat der Gefangenen

Freyheit – Gleichheit

Der Regierungs-Statthalter des Cantons Waldstatten an Bürger von Flüe Distrikts Statthalter von Sarnen

Zug den 15t 9bre 1799 

Bürger!

Auf ein Schreiben des Justiz Ministers, der sich über den Abgang der Gefangenen beschwert, fodere ich Euch auf, mir gegen Ende jedes Monaths vorgeschriebenermaßen den Etat der Gefangenen Euers Distrikts einzusenden.

Republikanischer Gruß! 

Der Regierungs Statthalter

Vonmatt»

VONMATT (auch: von MATT), Melchior Joseph Alois von (*1741 - †1808) von Stans. Sohn des Kaspar Anton, Landvogts, und der Maria Josefa Achermann. Heiratet 1774 Elisabeth Wallimann, von Alpnach. 1771 Ratsherr, 1774-75 Landvogt im Bleniotal, 1783-91 Landesfähnrich des Rats, 1788-89 Landvogt in Lugano, 1792-94 Landesstatthalter, 1794 Nidwaldner Landammann, 1796-97 Landvogt in der Riviera, 1798-1800 Regierungsstatthalter des Helvet. Direktoriums im Kt. Waldstätten mit Sitz in Schwyz, 1800-02 Mitglied der Munizipalität Stans. Nach der formellen Annahme der Helvetischen Verfassung durch Nidwalden im Mai 1798 liess sich der patriotisch gesinnte Matt als Repräsentant der neuen Ordnung wählen, die er mit betonter Härte durchzusetzen versuchte. Er geriet dadurch in Konflikt mit der konservativen Bevölkerung, die sich im August und September 1798 zum offenen Widerstand erhob.

Flüe, Johann Nikodem von (*1734 - †1823, von Sachseln). Sohn des Johann Wolfgang von Flüe und der Marie Regina Wirz. Studien in Muri und Luzern. Bereits 1748 wurde er Unterleutnant in der französischen Halbkompanie seines Cousins Johann Peter, 1750 Oberleutnant, 1754 bis ca. 1770 Hauptmann, 1763-68 Eigentümer einer Kompanie. 1754 Obwaldner Ratsherr und 1755 Major der Obwaldner Hilfstruppen für Uri im Kampf gegen die Leventiner. Weiterhin jedes zweite Jahr in französischen Diensten (1756-59 auf Korsika, 1760-62 Feldzug in Deutschland, Ritter des St.-Ludwigs-Ordens). 1760 Obwaldner Landesfähnrich, ab 1771 öfter Tagsatzungsgesandter und 1772-96 alle vier Jahre Landammann. 1774-76 und 1790-92 Landvogt im Thurgau. 1783-98 Pannerherr von Ob- und Nidwalden. Nach 1798 übernahm Flüe verschiedene Ämter (1. Statthalter des Distrikts Sarnen, 1798-1803 Obereinnehmer des Kt. Waldstätten, 1801 Abgeordneter an die helvet. Tagsatzung in Bern, weshalb er ab 1803, nach dem Zusammenbruch der Helvetischen Republik, in Obwalden seine politische Karriere nicht mehr fortsetzen konnte.

 

Grösse und Beschaffenheit des Dokuments: 36x23 cm, Papier.