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Historische Dokumente und Autographen

Meuron - Fam. aus St. Sulpice / Meuron & Bovet - Handelsfirma in Neuenburg

Referenz: meuron-fam-aus-st-sulpice-meuron-bovet-handelsfirma-in-neuenburg

Meuron, Jean Antoine de - Mitglied einer Adelsfamilie aus Neuenburg

Brief an Jean Gaspard Camenzind, Firma J. M. Camenzind & Söhne in Gersau. Neuchâtel, 3. März 1804. Er meldet, dass er von ihm einen Wechsel über 338 Livres erhalten habe. Weiterhin bedaure er, dass C. nicht mit der Schrift seines (C.) Sohnes zufrieden sei, der ein Handicap habe. Meuron hatte letzteren, auch in anderen Dingen, unterrichtet u. hofft, dass dessen Aufenthalt in Neuchâtel nicht sinnlos war.

Fam. Meuron stammt aus Saint-Sulpice (NE). Ab 1598 Bürger von Neuenburg. Die Genealogie der Fam. ist gut erforscht, beginnend mit Claude, der gegen Ende des 15. Jh. als Freier (homme franc) erwähnt wird. Die Meuron waren zuerst einfache Handwerker, die sich auf lokaler Ebene engagierten, etwa als Gouverneure von Saint-Sulpice. Hauptsächlich ab dem 18. Jh. standen sie im Dienst des Fürsten von Neuenburg. Aus wirtschaftlichen Gründen verliess die Fam. im 17. Jh. das Val-de-Travers. Das Geschlecht der Meuron umfasst insgesamt zwölf Zweige, von denen sieben zwischen 1711 und 1789 geadelt wurden. Nachdem sich Etienne (1683 - †1748) in Neuenburg niedergelassen hatte, begann der soziale Aufstieg der Familie. Die Meuron übernahmen nun Ämter der Stadt Neuenburg (Räte, Mitglieder der Exekutive Quatre-Ministraux) und traten in den Dienst des Fürsten (Maires, Kastelane, drei zwischen 1709 und 1811 ernannte Staatsräte) oder der Kirche. Zahlreiche M. engagierten sich auch in fremden Diensten, wie Charles-Daniel und sein Bruder Pierre-Frédéric. Die M. betätigten sich auch im Handel. Sie investierten in die im 18. Jh. bedeutendsten Branchen Neuenburgs, nämlich die Zeugdruckerei, die Uhren- und Spitzenproduktion. Sie gründeten Unternehmen im Ausland, etwa ein Handelshaus in Lissabon und betrieben Kupferminen bei Bayonne. Auguste-Frédéric eröffnete eine Schnupftabakfabrik in Brasilien, David-Henri (1742 - †1825) und der Bieler David Schwab gründeten eine Indiennemanufaktur in Portugal. Daniel (1744 - †1820), Korrespondent des «Journal littéraire de Lausanne», und Henri (1752 - †1813), erster Bibliothekar der öffentl. Bibliothek Neuenburg, initiierten die Publikation der Werke des Naturforschers Charles Bonnet und gründeten zwei gemeinnützige Gesellschaften – die Société d'émulation patriotique de Neuchâtel und die Société du Jeudi – sowie die Lesegesellschaft. Louis (*1780 - †1847), Autor mehrerer Publikationen, war während mehr als zehn Jahren alleiniger Redaktor des «Véritable Messager boiteux de Neuchâtel». Charles-Daniel vermachte seiner Heimatstadt mehrere Sammlungen. Diese bildeten die Grundsteine für das Musée d'ethnographie, das Hist. Museum und das Naturhistorische Museum. Die M. brachten auch bekannte Maler hervor. Durch persönliches Engagement und Schenkungen stellten die M. ihre Verbundenheit zur Region Neuenburg unter Beweis. Obschon ihre berufliche Tätigkeit sie ins Ausland führte, kehrten sie in die Heimat zurück, um hier ihren Ruhestand zu verbringen. Nachdem Auguste-Frédéric (*1789 - †1852) in Brasilien reich geworden war, gründete er auf eigene Kosten – aber in Absprache mit dem Staat – das Maison de santé für geistig kranke Menschen in Préfargier (Marin-Epagnier, heute Gem. La Tène). Generationen von Meuron engagierten sich dort; auch zu Beginn des 21. Jh. wird die Stiftung von einem Meuron geleitet. Seit 1791 besteht eine Familienkiste (Familienstiftung), an der nur die Männer beteiligt sind; sie informiert alle zehn Jahre schriftlich über die neusten Entwicklungen der Familie.

 

Grösse und Beschaffenheit des Dokuments: 24x19 cm, Papier.