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Historische Dokumente und Autographen

Weber, Abraham Vincenz - Major im 3. Schweizer Regiment in franz. Diensten

Referenz: weber-abraham-vincenz-major-im-3-schweizer-regiment-in-franz-diensten
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WEBER, Major des 3. Schweizer Regiments (in französischen Diensten). Ritter der Ehrenlegion. Sehr interessanter, eigenhändiger Brief mit Unterschrift an den franz. Stabschef der 16. Militärdivision, General BOISSIER. LANDAU, 17. Februar 1813.

Transkription:

«Herr General !

Ich habe den Brief erhalten, den Sie mir die Ehre erwiesen, nach Landau zu schreiben, durch den Sie mir den Befehl zur Kenntnis geben, der den Herrn Colonel von May zu einem Kommando bei der Armee ruft.

Gestatten Sie, Herr General, dass ich Ihnen vor allem mein Bedauern darüber ausdrücke, dass ich von Ihnen und so vielen schätzenswerten Personen entfernt bin, welche die Güte hatten, mich mit ihrer Freundschaft zu ehren. Ich werde nicht aufhören, um Lille zu trauern, solange ich leben werde! Sie können davon alle Personen versichern, deren Andenken täglich meine Gedanken in Beschlag nimmt. 

Obwohl es sehr zudringlich ist, Sie mit einem Auftrag zu beladen, kann ich nicht anders, als Sie zu bitten, die hier beigeschlossenen Briefe an ihre Adresse zu übergeben.

Jener für M. de Felice wird ihm vielleicht einige Kosten verursachen (da er das Ziel hat, ihn darum zu bitten, gütiger weise von der Gemeinde einen Taufauszug eines Kinds des Regiments zu beschaffen). Ich wage es Sie zu bitten, Herr General, sich um die Rückzahlung dieser kleinen Summe zu kümmern. Ich werde Mme Bidaut damit beauftragen, Ihnen dafür Rechnung zu halten.

Unser armes Regiment kommt ins Depot in einem erbärmlichen Zustand zurück. Die besten Offiziere sind getötet oder Gefangene. Jedoch zählen wir schon 290 Rekruten und bald werden wir noch mehr erhalten. Die Schweiz macht nach dem Beispiel von Frankreich Anstrengungen.

Haben Sie die Güte, Herr General, den Ausdruck der Gefühle der Trauer zu empfangen, die nicht enden, mich seit meinem Aufbruch von Lille zu quälen. Könnte ich in Ihrer Erinnerung einen dauerhaften Platz erhalten, damit ich den Trost habe, im Gedächtnis eines Mannes zu leben, den mein Herz niemals aufhören wird zu schätzen und zu respektieren?

Was sage ich Ihnen über Landau? Ich könnte Ihnen davon nichts schlechtes sagen, ohne ungerecht zu sein, da ich ausgezeichnet aufgenommen wurde. Jedoch ist mein Herz in Lille und ich könnte mich in diesem Augenblick nirgends gut fühlen.

Bitte rufen Sie mich, Herr General, bei allen Personen ins Gedächtnis, welche die Güte hatten, mich mit ihrer Freundschaft zu ehren. Ich habe die Ehre mit demselben Kurier an die Herren Generale Macors und Olivier zu schreiben.

Genehmigen Sie, Herr General, den Ausdruck meiner tiefen Ehrerbietung, mit der ich die Ehre habe, Ihr sehr demütiger und sehr gehorsamer Diener zu sein

Weber»

 

Grösse und Beschaffenheit des Dokuments: 25x20 cm, Papier.