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Historische Dokumente und Autographen

Büren, Albert von - Letzter Freiherr von Vaumarcus, Mitglied des Berner Grossen Rats

Referenz: buren-albert-von-letzter-freiherr-von-vaumarcus-mitglied-des-berner-grossen-rats
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Portrait von Albert de Büren. Das Schloss de Vaumarcus sieht man im Hintergrund. Bild rechts: «Alte Trüll-Musterung», Karrikatur auf die damalige Berner Miliz, gemalt von Franz König.

Brief m. U. von Albert von Büren als Vizepräsident des Kriegsrats, gegengezeichnet von Ernst. Befehl der Bewaffnung der «Trüll Ablendschen». BERN, 21. Juli 1825. 2 pp. in-fol. 

Transkription:

«Hochgeehrter Herr!

Herr Kreis-Commandant von Graffenried hat dem Kriegs-Rath angezeigt, daß die ganze Trüll Ablentschen [?] an der lezten Vormusterung ohne Trüllmeister und unbewaffnet erschienen seye. Dieses ist gegen alle Gesetze und Ordnungen und die Unvermögenden sollen sich wenigstens mit Schießen verstehen, und man kann sich keinen Soldaten denken, der nicht eine Angriffs- oder Vertheidigungs-Waffe führt, dazu daß auch mit diesem Mangel alle Militair-Übungen unmöglich werden.

Euer Wohledelgebohren wollen also der Mannschaft von Ablentschen mit Nachdrük anbefehlen laßen, bis im kommenden Frühjahr sich auf eint- oder andere Weise zu bewaffnen, und denn dahin wachen, daß dem Befehl nachgelebt werde, indem sonst der Kriegs-Rath kräftiger einschreiten müßte.

Mit Hochschätzung beharrend!

Der Vice-Präsident des Kriegs-Raths

A.R. (?) von Büren (manu propria)

Der Kriegs-Rath-Schreiber

O.(?) Ernst»

Albert von (de) BÜREN (*1791 - †1873) war der einzige Sohn von Charles Philippe de Büren, Baron von Vaumarcus, und Charlotte Elisabeth de Büren. 1820 heiratete er Catherine de Senarclens, die Tochter von César Auguste de Senarclens, der Generalleutnant der Schweizergarde des franz. Königs war. Albert de Büren war Mitglied des Grossen Rats vom Bern, Bürgermeister von Moutier, Herr von Valangin und der letzte Freiherr von Vaumarcus. Der Kaiser von Preussen, damals Regierungsoberhaupt von Neuchâtel, ordnete im Jahre 1831 an, dass sämtliche feudalen Rechte -gegen eine Entschädigung- abgetreten werden mussten. Diesem kaiserlichen Edikt musste sich auch Albert von Büren beugen und das Schloss von Vaumarcus verkaufen. Als junger Mann studierte er Botanik in Berlin. Später war er und sein Freund Louis Coulon massgeblich an der Gründung des Naturhistorischen Museums in Neuenburg beteiligt. Zudem war er ein begabter Maler.

 

Grösse und Beschaffenheit des Dokuments: 32x20 cm, Papier.