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Historische Dokumente und Autographen

Schneider, Johann - Vizepräsident des Erziehungsrats der Republik Bern, Grossrat

Referenz: schneider-johann-vizeprasident-des-erziehungsrats-der-republik-bern-grossrat
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Brief aus Bern vom 8. August 1837, m. U. von Johann Schneider als Vizepräsident des Erziehungsdepartments der Republik Bern, m. Gegenzeichnung von Samuel Gottlieb Hünerwadel, an Professor Thurmann, Direktor der (gerade im Bau befindlichen) «Normalanstalt» in Pruntrut (zur Ausbildung von Primarlehrern im jurassischen Kantonsteil).

– Einerseits wird der Normalanstalt ein weiterer Kredit von 800 Franken gewährt, andererseits wird es (wenn auch ungern) gestattet, dass der Prinzipal des Kollegiums Dupasquier einige Monate lang für 32 französische Franken in der Normalanstalt Kost und Logis erhält.

SCHNEIDER, Johann, geboren 13.4.1792 in Langnau im Emmental und gestorben am 2.1.1858 In Langnau. Sohn des Andreas, Arzt. Schneider heiratete 1817 Maria Röthlisberger. Ausbildung bei Johann Heinrich Pestalozzi in Yverdon, dann in Neapel. 1814-17 Lehrer in Yverdon. 1817 eröffnete Schneider eine Knabenerziehungsanstalt in Langnau. Nach der Staatsumwälzung von 1831 sass er im Berner Verfassungsrat, 1831-46 im Grossen Rat und 1831-48 im Regierungsrat (Erziehung). Scheider reformierte das Berner Bildungswesen massgeblich. So fielen die Gründung der Universität 1834 und das Primarschulgesetz von 1835 in seine Amtszeit. Trotz fehlender Unterstützung durch die Radikalen wurde er 1848 in den Nationalrat gewählt, dem er bis 1850 angehörte. 1850-54 wirkte er als Regierungsstatthalter in Langnau. Er gründete den Verein für christliche Volksbildung.

THURMANN, Jules. Geboren am 5.11.1804 Neubreisach (Oberelsass), gestorben 25.7.1855 in Pruntrut. Kath., Franzose, ab 1828 von Pruntrut. Sohn des Louis Georges Ignace, Hauptmanns der Genietruppen, und der Marie-Thérèse geb. Raspieler. Heiratete 1837 Antoinette Blétry, Tochter des Léopold, Geschäftsmanns. Nach dem Tod des Vaters 1806 Umzug mit der Mutter nach Pruntrut. 1820-24 Student der Mathematik und der Rechte in Strassburg, dann Ecole Royale des Mines in Paris. Ab 1832 Lehrer für Mathematik und Naturwissenschaften am Kollegium in Pruntrut, 1837-43 erster Direktor des Lehrerseminars in Pruntrut. 1832 Gründer der Société de statistique des districts du Jura. Mitgründer und 1847-55 erster Präs. der Société jurassienne d'émulation. 1837-39 und 1844-45 Berner Grossrat. 1838 leitete T. in Pruntrut den Kongress der Société géologique de France und 1853 jenen der Schweiz. Naturforschenden Gesellschaft. Er war Geologe, Botaniker, Wissenschaftshistoriker und einer der Pioniere der Pflanzensoziologie und der Orografie des Jura. T. erkannte als Erster den Jura als Faltengebirge («Essai sur les soulèvemens jurassiques» 1832-36), dessen Entstehung er zuerst auf vertikalen Druck, kurz vor seinem Tod auf seitlichen Druck zurückführte.

 

Grösse und Beschaffenheit des Dokuments: 33x20 cm, Papier.