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Historische Dokumente und Autographen

Schaller, Julien de - Staatsrat (Erziehungswesen), Grossrat, später Stände- und Nationalrat

Referenz: schaller-julien-de-staatsrat-erziehungswesen-grossrat-spater-stande-und-nationalrat
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Brief des Direktors im Bildungswesens des Kts. Freiburg de Schaller, verfasst in Fribourg am 17. Februar 1852, an den Präfekten des Bezirks Vivisbach. Es geht um u.a. um ein Frl. Liaudat, welche zur Hilfslehrerin ernannt wurde.

Julien DE SCHALLER (*15.10.1807 in Freiburg - †20.6.1871 in Freiburg). Sohn des Charles. Heiratete 1844 Marie-Jeanne-Ursule Banderet, Tochter des Jean-Nicolas. Nach dem Besuch der Klosterschule Rheinau 1813-20 und des Kollegiums St. Michael in Freiburg studierte Schaller Rechtswissenschaften an den Univ. Freiburg i.Br. und Heidelberg sowie Forstwissenschaften in München, Interlaken, Villingen (Schwarzwald) und Aarau (Aufenthalt bei der Fam. Zschokke). 1830 machte er in Freiburg das Forstingenieurdiplom, danach wirkte er als Oberforstinspektor des Kt. Freiburg und verfasste 1850 die Forstordnung. 1843-47 war er Gemeinderat (Exekutive) der Stadt Freiburg und ab 1846 radikaler Freiburger Grossrat. Als vehementer Gegner des Sonderbunds unterstützte er die Aufständischen, die am 6. und 7.1.1848 von Greyerz, dem See- und dem Broyebezirk in die Hauptstadt marschierten. Er wurde festgenommen, konnte aber fliehen und kehrte mit den eidg. Truppen in den Kanton zurück. 1847 gehörte er der provisorischen Regierung an. 1848-57 war er Staatsrat (Erziehungswesen, ab 1856 Finanzen), 1848-66 erneut Grossrat, 1850-51 und 1854-58 Ständerat sowie 1851-52 Nationalrat. 1848 gründete er die Zeitung «Le Confédéré de Fribourg», die den unversöhnlichsten und antiklerikalsten Flügel seiner Partei repräsentierte. Von 1848 bis Juni 1857 diente Schaller als Sprachrohr der radikalen Freiburger Regierung. Sein Einfluss blieb bis 1851 dominant, dann verlor er gegenüber dem moderaten, von Léon Pittet geführten Flügel an Terrain. Als Vorsteher des Erziehungsdepartements reorganisierte er die Primarschule, gründete Sekundarschulen und wandelte das Kollegium in eine Kantonsschule um. Mit seinem Parteifreund Frédéric Bielmann setzte er sich entschlossen für die Interessen der Freiburger Eisenbahn ein und erzielte 1856 einen Erfolg, als die eidg. Räte der Streckenführung Bern-Freiburg-Lausanne zustimmten. Nach der Wahlniederlage der Radikalen 1856 wurde Schaller Direktor der Eisenbahngesellschaft Bern-Freiburg-Lausanne, dann der Berner Staatsbahn.

 

Grösse und Beschaffenheit des Dokuments: 37x23 cm, Papier. Interessante Stempel.